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Selbsthilfe

Diagnose von Erektionsstörungen

Die dauerhafte Besserung von Erektionsstörungen ist nur dann möglich, wenn die Ursache feststeht. Daher sollten Sie als Betroffener viel Wert auf eine umfangreiche und ausführliche Diagnose Ihrer Erektionsstörung legen. 

Eine gründliche Diagnose gibt Auskunft darüber, ob ernsthafte organische Ursachen wie z. B. Gefäßerkrankungen die Ursache für eine Erektionsstörung sind. Nicht selten verursachen diese Gefäßerkrankungen Jahre später einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. 

Die Grundlage für ein gutes Therapiekonzept ist also die ausführliche Diagnose durch einen Facharzt. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, worauf Sie beim Arztbesuch achten sollten.

Vorsicht vor vorschnellen Diagnosen

Ärzte zücken häufig vorschnell ihren Rezeptblock und verschreiben sogenannte PDE-5-Hemmer, um die Erektionsstörungen zu behandeln. Grundsätzlich sind diese Potenzmittel (Viagra, Cialis, Levitra, Spedra) zwar wissenschaftlich geprüft und wirken sich nachweislich positiv auf die Erektionsfähigkeit aus, jedoch sollte der Arzt zuerst die tatsächlichen Ursachen für die Erektionsstörungen ermitteln. Denn die genannten Medikamente helfen nicht in jedem Fall (venöses Leck, keine Reizweiterleitung etc.).

Worauf Sie beim Arztbesuch achten sollten

  • Ausführliches Gespräch

    Wie und wann sind die Probleme aufgetreten? Gibt es andere Erkrankungen (z. B. Diabetes)?
  • Spezielle Blutabnahme

    Hierdurch können bestimmte Eiweißstrukturen im Blut erkannt werden. Außerdem wird analysiert, in welchem Gleichgewicht sich die Hormone befinden.
  • Körperliche Untersuchung des äußeren Genitals

    Bei dieser Untersuchung werden mit einer Blick-Diagnose oder dem Ertasten Erkrankungen ausgeschlossen. Auch eine Brust- oder Bauchuntersuchung sollte folgen.
  • Apparative Diagnostik

    Durchführung verschiedener Messungen wie z. B. Nervenmessung (Biothesiometrie), Messung der Penisgefäße (Doppler-Duplex-Sonographie), Messung der Muskelkraft (Dynamometrie), Ultraschall, EMG (Erfassung der Beckenbodenmuskulatur), Messung der Erektionsfähigkeit (durch RIGIscan-Methode).

Bei einem Arztbesuch sollten Sie erfragen, ob die apparative Ausstattung für die oben genannte apparative Diagnostik vorhanden ist. Der Erfolg der Therapie hängt in jedem Fall von der Diagnose ab. Deshalb ist es wichtig, eine ausführliche und zutreffende Diagnose zu erwirken.

Harnsäurewert und Erektionsfähigkeit

Die Harnsäure wird im Normalfall regelmäßig vor allem über die Niere und zum kleinen Teil über den Darm ausgeschieden. Gleichzeitig dient die Harnsäure als wichtiger Indikator für den gesundheitlichen Zustand des Körpers. Zur Erfassung kann der Urin näher untersucht und der Harnsäurespiegel ermittelt werden. 

Ein erhöhter Harnsäurewert kann ein Hinweis auf Gicht sein – außerdem gilt er in der Regel als Risikofaktor für einen Herz- oder Schlaganfall. In Bezug auf die Erektionsfähigkeit bedeutet ein erhöhter Harnsäurewert oft eine Erkrankung an den Gefäßen des Penis. Die Erektionsstörung ist also in dem Fall arteriell bedingt.

Wichtig: Wir von selbsthilfe-impotenz.org wissen genau, unter was für einem Leidensdruck Betroffene einer Erektionsstörung stehen. Es ist häufig eine Mischung aus Angst und Scham, durch die der Weg zum Arzt fast unmöglich scheint. Aber bitte halten Sie sich immer vor Augen: Sie sind nicht allein – Millionen Männer in Deutschland leiden unter Erektionsstörungen.

Wir möchten Sie dazu ermutigen, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. So können Sie größere gesundheitliche Risiken, wie z. B. einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ausschließen und eine wirksame Therapie (z. B. mit Potenzmitteln) in Anspruch nehmen. 

Wenn Ihnen der persönliche Arztbesuch zu unangenehm ist, gibt es seit einiger Zeit eine interessante Alternative. Bei lizenzierten Online Apotheken (wie z. B. 121doc) können Sie sich online legal Potenzmittel wie z. B. Viagra oder Cialis verschreiben lassen. Wie das geht und warum das legal ist, erfahren Sie unter Potenzmittel legal online kaufen.

Welche Kosten werden von der Krankenkasse übernommen?

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt nach wie vor folgende Leistungen:

  • Beratung, ärztliche Behandlung und Diagnostik (z. B. Schwellkörperinjektionstest mit Ultraschall zur Messung der Durchblutung)
  • Psychotherapie
  • Vakuumpumpe und Penisringe
  • Schwellkörper-Implantate inklusive Operation und Krankenhausaufenthalt
  • Testosteron-Ersatz-Therapie

Vorsicht: Viele Urologen behaupten, dass eine Behandlung von Erektionsstörungen durch den Arzt (z. B. die Diagnostik, Beratung und Therapie) nicht unter die Kassenleistungen fallen und daher privat als sogenannte IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung) abgerechnet werden müssen. Das ist so nicht korrekt!

Die Beratung, Diagnostik und Therapie von Erektionsstörungen werden also immer von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Was seit der Gesundheitsreform vom 01.01.2004 leider nicht mehr übernommen wird, sind die Kosten für Potenzmittel zur Therapie von Erektionsstörungen. Das hört sich paradox an, aber leider ist das der aktuelle Stand.

Weitere Informationen zum Thema Kostenübernahme durch die Krankenkasse finden Sie unter: Was übernimmt die Krankenkasse bei Erektionsstörungen?

Fazit: Eine umfassende Diagnose ist gerade bei Erektionsstörungen wichtig

Der Schritt zum Arzt ist nicht immer einfach – gerade bei einem Tabu-Thema wie Erektionsstörungen. Sie sollten diesen Schritt jedoch unbedingt gehen, um schwerwiegende gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Zudem kann ein Arzt Ihnen durch eine ausführliche Diagnose ein Therapiekonzept zur Heilung der Erektionsstörungen vorlegen. 

PDE-5-Hemmer können Teil dieses Therapiekonzepts sein, um die Erektionsfähigkeit wieder herzustellen. Wenn Sie den klassischen Arztbesuch vermeiden möchten, können Sie den Service von lizenzierten Online Apotheken (wie z. B. 121doc und ähnlichen Anbietern) in Anspruch nehmen und sich Potenzmittel legal online verschreiben lassen.

Tipp: Mehr zu diesem Thema können Sie in unserem Ratgeber „Potenzmittel legal online kaufen“ nachlesen.

Michael Scheffler | Selbsthilfe Impotenz

Michael Scheffler

Initiator, Selbsthilfe-Impotenz Interessengemeinschaft

Michael hat die Gruppe gegründet. Er ist verantwortlich für Kontakte zu anderen Gruppen, Ärzten, Psychologen, Institutionen und Medien. E-Mail bei Nachrichten: [email protected].

Quellen und weitere Literatur

  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Leitlinien für Diagnostik und Therapie der Erektilen Dysfunktion
    http://www.dgn.org/images/red_leitlinien/LL_2012/pdf/ll_82_2012_diagnostik_und_therapie_der_erektilen_dysfunktion.pdf
  • Kölner Studie zur Prävalenz (Häufigkeit) von Erektionsstörungen (2000)
    https://www.researchgate.net/publication/245698410_Die_Pravalenz_von_mannlichen_Erektionsstorungen_in_Deutschland_heute_und_in_der_Zukunft_-_The_prevalence_of_male_erectile_dysfunction_in_Germany_today_and_in_the_future_-
  • Patientenmobilität in der EU
    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/p/patientenmobilitaetsrichtlinie.html § 73 des Arzneimittelgesetzes (AMG) http://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/__73.html
  • Sicherer Arzneimittelkauf im Internet
    https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Versandhandel/_node.html
  • WHO – gefälschte Arzneimittel aus dem Internet (2010)
    https://www.who.int/bulletin/volumes/88/4/10-020410/en/
  • Zoll zum Thema Arzneimittelbestellung aus dem EU Ausland
    https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Postsendungen-Internetbestellungen/Sendungen-innerhalb-der-EU/Einschraenkungen/Arzneimittel/arzneimittel_node.html